Schilderung der Vision der hl. Hildegard von Bingen
Sie beschrieb, was während der hl. Messe für unsere Sinne nicht wahrnehmbar geschieht:
„Nach dem Sanctus beginnt das unaussprechliche Mysterium: …In diesem Augenblick öffnete sich der Himmel. Ein feuriges Blitzen in unbeschreiblich lichter Klarheit fiel auf die Opfergaben nieder und durchströmte sie ganz mit seiner Herrlichkeit. …Und der blitzende Schein trug die Opfergabe in unsichtbare Höhen bis in das Innerste des Himmels empor und ließ sie wieder auf dem Altar nieder, ähnlich wie ein Mensch, beim Atmen, die Luft einzieht und wieder aushaucht. Obgleich nun die Opfergaben für das Auge der Menschen noch das Aussehen von Brot und Wein hatten, waren sie doch in wahres Fleisch und Blut umgewandelt. Deshalb erschienen auch sogleich vor meinen Augen wie in einem Spiegel die Sinnbilder der Geburt, des Leidens, des Begräbnisses, der Auferstehung und Himmelfahrt unseres Erlösers, des eingeborenen Sohnes Gottes, wie sich all dieses während seines irdischen Lebens zugetragen hat...“