Gegen Ende des elften Jahrhunderts betreten wir eine neue Ära in der Geschichte der Ewigen Anbetung. Seither wurde die Realpräsenz im katholischen Glauben fest angenommen und die Aufbewahrung der Eucharistie war allgemeine Praxis in katholischen Kirchen, einschließlich der Kapellen und Oratorien der klösterlichen Gemeinschaften. Als Berengar von Tour (999-1088), Archidiakon von Angers in Frankreich, öffentlich leugnete, dass Christus unter den Gestalten von Brot und Wein wirklich und physisch gegenwärtig ist, brach plötzlich eine Revolution in der Kirche aus. Andere griffen diese Idee auf und begannen über den eucharistischen Christus zu schreiben, er sei nicht tatsächlich der Christus der Evangelien oder, im Einschluss, er wäre nicht tatsächlich da.
Die Angelegenheit wurde so ernst, dass Papst Gregor VII. Berengar verpflichtete, einen Widerruf zu unterschreiben. Dieses Credo hat Theologiegeschichte geschrieben. Es war die erste definierende Äußerung der Kirche über das, was immer geglaubt wurde und niemals ernsthaft herausgefordert worden war. Das Zeugnis kam von dem papstgewordenen Abt, dessen Glaube an das Allerheiligste Altarsakrament über Jahre hinweg in einem Benediktinerkloster genährt worden ist.
Gregors Lehre über die Realpräsenz wurde von Papst Paul VI. wörtlich zitiert in seinem historischen Dokument Mysterium Fidei (1965) um einer neuen Herausforderung des Glaubens an die Eucharistie in unseren Tagen zu begegnen – sehr ähnlich dem, was im elften Jahrhundert geschah.
Ich glaube von Herzen und bekenne laut, daß das Brot und der Wein, die auf den Altar gebracht werden, durch das Geheimnis des Gebetes und die Worte unseres Erlösers substantiell verwandelt werden in das wahre und eigene und lebenspendende Fleisch und Blut Jesu Christi, unseres Herrn, und daß es nach der Wandlung der wahre Leib Christi bleibt, der aus der Jungfrau geboren ist und der für das Heil der Welt geopfert am Kreuze hing und der zur Rechten des Vaters sitzt, und das wahre Blut Christi, das aus seiner Seite vergossen wurde, nicht nur durch das Zeichen und die Kraft des Sakramentes, sondern in der eigenen Natur und in seiner wirklichen Substanz.
Mit diesem Glaubensbekenntnis begann in den europäischen Kirchen etwas, was man nur als eine eucharistische Renaissance beschreiben kann. Prozessionen mit dem Allerheiligsten Altarsakrament wurden eingeführt; bestimmte Akte der Anbetung wurden erlaubt; Besuche bei Christus in der Monstranz wurden empfohlen; in die Zellen von Einsiedlerinnen wurden Fenster zur Kirche eingebaut, die es den Nonnen ermöglichten, den Tabernakel zu sehen und vor ihm anzubeten. Eine frühe Regel der Karmeliten beinhaltet die Worte “zur Verehrung für jene im Chor” als Begründung für die Aufbewahrung der Eucharistie.
Vom elften Jahrhundert an wurde die Verehrung des Allerheiligsten Altarsakramentes im Tabernakel in der katholischen Welt immer wichtiger. Auf jeder Stufe dieser Entwicklung übernahmen Ordensleute die Führung.
Der Benediktiner Lafrank führte als Erzbischof von Canterbury zahllose Bräuche aus Frankreich bezüglich der Verehrung der Realpräsenz in England ein.
Der Hl. Franz von Assisi, der niemals zum Priester geweiht wurde, hatte eine große persönliche Liebe zum Christus im Allerheiligsten Altarsakrament. Seine erste Ermahnung im Bezug auf die Hl. Eucharistie hätte nicht genauer sein können:
Die Hl. Schrift sagt uns, dass der Vater in “unzugänglichen Licht” (1 Tim 6,16) wohnt und das “Gott Geist ist” (Joh 4,24). Der Hl. Johannes fügt hinzu: “Niemand hat Gott je gesehen (Joh 1:18). Weil Gott Geist ist, kann er auch nur im Geist gesehen werden; “Der Geist macht lebendig; das Fleisch nützt nichts.” (Joh 6,63). Aber Gott Sohn ist dem Vater gleich und so kann auch er nur auf dieselbe Weise gesehen werden als der Vater und der Hl. Geist. Das ist auch der Grund, warum all jene verdammt wurden, die unseren Herrn Jesus Christus in seiner Menschheit, aber nicht im Geist seine Gottheit gesehen haben und an sie geglaubt haben, dass er nämlich der wahre Sohn Gottes war. In gleicher Weise werden jetzt all jene verdammt, die das Sakrament des Leibes Christi sehen, der auf dem Altar in der Gestalt des Brotes und Weines durch die Herrenworte in den Händen des Priesters verwandelt wird, und die nicht sehen oder glauben im Geist und in Gott, dass dies wirklich der allerheiligste Leib und das allerheiligste Blut unseres Herrn Jesus Christus ist.
Es war dieser klare Glaube an die Gegenwart Christi in der Eucharistie, der Franziskus in seinen härtesten Versuchungen gehalten hat. Es war dieser selbe Glaube, der eine ganz neue Tradition unter religiösen Frauengemeinschaften inspiriert hat. Konvente bewahrten das Sakrament auf für die Anbetung außerhalb der Messe und der Heiligen Kommunion.