Es war deshalb nichts überraschendes als Papst Urban IV. im dreizehnten Jahrhundert das Fronleichnamsfest eingeführt hatte. Bei der Einrichtung dieses Festes betonte der Papst die Liebe Christi, der physisch bei uns bleiben wollte bis zum Ende der Zeiten.
In der Eucharistie, sagte der Papst, “ist Christus bei uns in seinem eigenen Wesen.” Denn “als er den Aposteln seine Himmelfahrt ankündigte, sagte er: ‚Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt,‘ und tröstete sie so mit dem großartigen Versprechen, dass er bei ihnen bleiben wird sogar in seiner leiblichen Gegenwart” (11. August 1264).
Urban IV. beauftragte den Hl. Thomas von Aquin, die Stundenliturgie für das Fronleichnams- fest zusammenzustellen, um sie jährlich am Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitssonntag zu feiern.
Thomas verfasste drei Hymnen für das Fest, die alle mit zu den schönsten Hymnen der katholischen Liturgie zählen. Sie drücken den unveränderlichen Glauben der Kirche an die bleibende Gegenwart ihres Gründers auf Erden aus. Sie erklären zudem, warum die Gläubigen Christus im Allerheiligsten Altarsakrament anbeten. Alle drei Hymnen sind Teil des Stundengebetes. Sie sind am Besten bekannt durch ihre ersten zwei oder drei Worte, die Teil des Schatzes der katholischen Hymnologie geworden sind.
- O Salutaris Hostia ist ein Akt der Anbetung Christi, dem rettenden Opfer, der die Tore des Himmels für den Menschen darunter weit geöffnet hat.
- Tantum Ergo Sacramentum ist ein Akt der Anbetung des fleischgewordenen Wortes, wo der Glaube ergänzt, was die Sinne nicht erfassen können.
- Panis Angelicus ist ein Akt der Anbetung des Wunderbarlichen Gutes, wo die Niederen und Armen genährt werden , indem sie essen von ihrem Mensch gewordenen Herrn und König.
Thomas von Aquin wie die Kirche trennte bei der Eucharistie niemals Opfer, Kommunion und Gegenwart. Genauso wie die Kirche verstand er, dass es ohne die Realpräsenz kein wirkliches Opfer und keine wirkliche Kommunion gibt. Thomas von Aquin stellt fest, dass Gott Mensch geworden ist und sich selbst auf Golgotha opfert hat und dass er fortfährt sich selbst zu opfern in der Messe. Er ist Mensch geworden, damit er sich selbst den Jüngern im letzten Abendmahl schenken konnte und er fährt fort sich selbst uns zu geben in der Heiligen Kommunion. Er ist Mensch geworden, um in Fleisch und Blut in Palästina zu leben und er fährt fort jetzt auf der Erde zu leben als der selbe Jesus, der gestorben und auferstanden ist und zur Rechten seines himmlischen Vaters sitzt.